Llucamajor ist der Verwaltungssitz der gleichnamigen Gemeinde auf Mallorca. Der Ort hat ca. 13000 Einwohner und liegt im Süden der Insel Mallorca in der Region Migjorn. Die Gemeinde Llucamajor ist flächenmäßig die größte Gemeinde der Insel.
Llucamajor verspricht Ruhe und Gelassenheit
Der Ort selbst liegt etwa 20 Kilometer landeinwärts und somit abseits der touristischen Epizentren der Insel. In Llucamajor findet der Gast Ruhe und Abgeschiedenheit. Die Einwohner und der Ort selbst strahlen entsprechend eine mallorquinische Gelassenheit aus, die au den Besucher sehr angenehm wirkt. Llucamajor ist konzentrisch um den zentralen Marktplatz und die Pfarrkirche San Miguel aus dem 13. Jahrhundert angelegt. Auf dem Marktplatz wird gleich dreimal je Woche der Wochenmarkt abgehalten: Montags, Mittwochs und Freitags können Sie hier einkaufen. Zum Verweilen lädt das historische Kaffeehaus des Ortes ein – das Cafe Colon liegt direkt am Marktplatz.
Llucamajor – Stadt mit mallorquinischer Historie
Im historischen Kontext spielt Llucamajor eine Rolle, da hier die mallorquinisch-eigenständige Monarchie beendet wurde. Der letzte autonome König der Insel – Jaume III. – wurde von seinem Vetter Pedro IV. besiegt, der das spanische Königshaus repräsentierte und die Insel Mallorca wieder der gesamtspanischen Obrigkeit unterstellte. An vielen Stellen des Ortes wird König Jaume und seiner Monarchie gedacht. Gleichwohl hat sich die Insel Mallorca mit seiner Zugehörigkeit zu Spanien abgefunden, Autonomiebestrebungen gibt es heute nicht mehr.
Llucamajor als Urlaubsziel
Die Ebene um Llucamajor verfügt über ein gut ausgebautes Netz an Fahrradwegen, weswegen Llucamajor ein beliebtes Ziel für Radfahrer ist.
Der prähistorisch interessierte Besucher kommt derweil in der Nähe des Ortes auf seine Kosten: Hier findet sich die Ausgrabungsstätte Capocorb Vell, die auf die megalithische Frühkultur der Talayot zurückgeht. Die Artefakte sind sensationell gut erhalten – auf Grund der geringen wirtschaftlichen Aktivität in der Region wurden sie bis zu ihrer Wiederentdeckung ungestört in der Erde konserviert.
Pilgerstätte Drei-Kloster-Berg Randa
Der nahe gelegene Drei-Kloster-Berg Randa – auch Tafelberg genannt – gilt als mallorquinisches Heiligtum und Pilgerstätte. Einer frühen mallorquinischen Sage nach ist der Klosterberg Randa komplett ausgehöhlt und wird nur von 4 goldenen Säulen gehalten. Sollten diese Säulen eines Tages brechen, so würde dies unweigerlich zum Untergang der gesamten Insel führen. Als Ausgangspunkt für den Ausflug gilt das Dorf Randa, dass sich am Fuß des Tafelberges befindet.
Gleich 3 christliche Stätten zieren den Berg: Der geneigte Besucher wird auf seinem Weg auf den Berg zunächst das Heiligtum Santuari de Nostra Senyora de Gràcia erblicken, das seinen Ursprung in der Höhle s’Aresta hatte, die zur Einsiedlerei ausgebaut wurde und sich schnell zu einem Pilgerzentrum entwickelte. Wie ein Schwalbennest ist die Santuari in den Berg geklebt.
Alsbald passiert der spirituell inspirierte Wanderer das Ermita de Sant Honorat, das als Einsiedlerei und Kloster bekannt ist. Im Jahre 1394 errichtet, gilt das Kloster als Geburtsort der katholischen Cursillo-Bewegung, die heute weltweit mehrere Millionen Anhänger hat. Im Zentrum der Bewegung stehen gemeinsame Workshops, die den Glauben der Teilnehmer neu festigen und um lebensfrohe Facetten bereichern sollen. Die Cursillo-Bewegung geht auf die Jugendbewegung innerhalb der katholischen Kirche zurück.
Das Franziskanerkloster Santuari de Nostra Senyora de Cura wird sodann auf dem Plateau des Tafelberges erblickt. Das Kloster war lange für seine Schule der Sprachen und der Grammatik bekannt. Wer den Berg zu Fuß erklimmt, der kann auch im Kloster nächtigen.