Formentor

Formentor bezeichnet die weitestgehend naturbelassene nordöstliche Inselspitze von Mallorca. Am nördlichen Ende der Halbinsel liegt das Cap Formentor mit seinem Leuchtturm Faro Formentor. Die gesamte Halbinsel ist stetigen Witterungseinflüssen ausgesetzt, die schroffe Felslandschaften formte.

Entlang der 18 Kilometer langen Straße von Port de Pollença zum Cap Formentor, die wie die Serpentinenstraße nach Sa Calobra vom italienischen Ingenieur Antonio Paretti konstruiert wurde, passieren Sie diverse Aussichtspunkte, an denen Sie sich den natürlichen Sinneseindrücken ungestört hingeben können. Die zerklüftete Landschaft mit ihren serpentinenartigen Straßen wird hin und wieder unterbrochen durch eine sandige Bucht, die Badegäste lockt. Die Halbinsel Formentor hat keine nennenswerten Siedlungen und so ist der Verkehr nahezu ausschließlich touristischer Natur.

Formentor – Treffpunkt der Winde

Die Mallorquiner nennen die Halbinsel auch den Treffpunkt der Winde – über Jahrhunderte war die Kenntnis der Winde, ihrer Richtungen und ihrer Auswirkungen für die Einwohner der Insel unerlässlich. Die vier großen Windarten Tramuntana, Ponent, Migjorn und Llevant, und ihre kleineren Pendants Gregal, Mestral, Llebetx und Xaloc treten noch immer zu verschiedenen Jahreszeiten auf und bringen entweder Hitze, Abkühlung oder sind gar Vorboten von starken Unwettern, in deren Verlauf man sich besser nicht auf dem offenen Meer befindet.

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Aber nicht nur für die Seefahrer und Fischer, auch für die Landwirte waren die Winde und ihre Folgen wichtiges Handwerkszeug. Die Bedeutung ist auch daran erkenntlich, dass sie großen Regionen Mallorcas weitestgehend nach den verschiedenen Winden benannt sind.

Hier ein kurzer Überblick über die Winde und ihre Eigenschaften:

Tramuntana

Die Tramuntana auf Mallorca ist eigentlich ein Mistral-Wind, der aus nördlicher bis nordwestlicher Richtung vom Golf von Lyon her weht. Der Name ist gleichsam passend – im gesamten Mittelmeerraum bezeichnet die Tramuntana jene Windart, die “von jenseits der Berge” weht, zu starken Fallwinden führt und Abkühlung bringt. Die Tramuntana teilt das Klima auf der Insel Mallorca in 2 Gebiete: Das nördliche Inselgebiet gilt als kontinental-kühler – eben durch den kühlen Mistral beeinflusst. Der südliche Inselbereich gilt als milder und mediterran. Auf Mallorca ist der Tramuntana-Mistral häufig ein Vorbote starker Stürme.

Ponent

Als Ponent oder Libeccio wird Westwind bezeichnet, der im allgemeinen nur kurz andauert. Sie kennzeichnen den Beginn des Herbstes und beherrschen ab Oktober das Jahresende auf Mallorca.

Migjorn

Der Migjorn trifft aus südlicher Richtung auf die Insel. Er führt Wärme und ein hohes Maß an Feuchtigkeit mit sich, in Folge des Migjorn kommt es häufig zu mäßig starken Regenfällen.

Llevant

Der Llevant ist ein warmer Wind aus östlicher Richtung. Er folgt häufig in einer Art Ausgleichsbewegung auf den Tramuntana-Mistral Wind. Der Llevant ist besonders in den Sommermonaten in regelmäßigen Abständen von zwei bis drei Wochen zu beobachten und hält jeweils mehrere Tage an.

Inselheld

Inselfan und Autor dieser Insel-Seite. Jede freie Minute wird der schönsten Nebensache der Welt gewidmet - der Erkundung der schönsten Inseln.

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